Jesus ist das Wort Gottes
"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. [...] Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. - Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir, denn er war eher als ich. - Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und [zwar] Gnade um Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat [ihn] kundgemacht. [...] Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt." [Johannes 1,1-5.9-18.29]

Jesus und die Bibel
Jesus Christus sagte den Juden: "Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen;" [Johannes 5,39] und bezeugte somit, dass die Bibel (zu dieser Zeit das AT) auf den Sohn Gottes hinweist (z.B. durch 1. Mose 22, wo Abraham seinen Sohn opferte). Einige Jahre später wurde das NT fertiggestellt, zu dem Gott eindeutig Stellung bezieht, indem er spricht: "Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit" [2. Timotheus 3,16].
Heute liegt die Bibel im nahezu 100%igen Original vor. Sie besteht aus 70 Büchern (43 AT und 27 NT - wenn die Psalmen 5 Bücher bleiben) und hat Gottes Versprechen, dass sie absolut wahr ist (und Gott kann nicht lügen [Titus 1,2]).Während das AT die Schöpfung und die Geschichte Israels behandelt, hat das NT das Leben Jesu und die Zeit der Gemeinden zum Inhalt.

Was ist die Bibel?
Die Bibel ist Gottes wahrhaftiges und unverfälschtes Wort. In ihr offenbart sich der lebendige Gott, der Schöpfer aller Dinge, des Himmels und der Erde, der Urgrund allen Seins. Er ist ewig. Gott benutzt nur das Mittel der menschlichen Sprache, um seinen Geschöpfen, den Menschen, alles mitzuteilen, was sie über ihren Schöpfer und über sich selbst wissen müssen. In diesem Reden Gottes enthüllt er uns die Wahrheit, die wir selbst nicht wissen könnten - wir nennen dies Offenbarung. Dieses geoffenbarte Wort Gottes ist die Bibel. Hier redet Gott zu uns so, dass wir ihn verstehen können.

Wer aber hat die Bibel geschrieben?
Gott hat zu verschiedenen Zeiten mittels seines Heiligen Geistes zu ganz bestimmten Menschen gesprochen und ihnen den Auftrag gegeben, seine Botschaften niederzuschreiben. Man nennt diesen Vorgang Inspiration.
Inspiration heißt: Gott befähigt menschliche Verfasser unter Verwendung ihrer eigenen Persönlichkeit (daher der sehr unterschiedliche Stil verschiedener biblischer Bücher), Gottes Offenbarung ohne Irrtümer oder Fehler verfassen und aufschreiben zu können. Diese Definition bezieht sich auf die ursprünglichen Manuskripte.

Die Bedeutung des Wortes "Bibel"
Der Name "Bibel" ist griechischen Ursprungs und leitet sich vom Wort »Biblos« (=Buch) ab. Ursprünglich wurde manchmal auch die Bezeichnung »Biblitheca« (=Büchersammlung) genutzt.
Der Verfasser der wichtigsten Bibelübersetzung, die »Vulgata«, Kirchenvater Hieronymus nannte die Bibel auch »Divina Bibliotaheca« (=göttliche Büchersammlung).
In der Bibel selbst finden sich auch gewisse Selbstbezeichnungen. Dieses Selbstzeugnis ist sehr wichtig. Hier erfahren wir, wie die Bibel verstanden werden will und welchen Anspruch sie stellt. Sie wird als "Schrift", "Heilige Schrift", "Die Bücher", "Gesetz und Propheten", "Inspiration durch den Geist Gottes", "Wort Gottes" und "Offenbarung von Gott" bezeichnet.
Diese biblischen Selbstbezeichnungen haben sich ursprünglich nur auf den zur Zeit ihrer Formulierung vorhandenen Teil der Bibel bezogen. Dennoch können wir sie auf die ganze Bibel anwenden, da sie sachlich alle Teile des geoffenbarten Wortes Gottes erfassen.
Diese These wird dadurch unterstützt, dass gleiche Begriffe zu verschiedenen Zeiten für einen verschieden großen Umfang der biblischen Bücher benutzt wurden. Ein Beispiel: Josua nennt das Wort Gottes das "Gesetz" (Jos 1,8). Zu seiner Zeit gab es aber erst die Thora, bzw. den »Pentateuch« (=5 Bücher Mose). Es existierte also erst ein kleiner Teil unserer heutigen Bibel.
Jesus, wie alle Juden zur damaligen Zeit, nannte das gesamte AT "das Gesetz und die Propheten" oder auch nur "das Gesetz". Zwischen Josua und Jesus liegen ca. 1300 Jahre. Beide verwenden den Begriff "Gesetz" und beziehen ihn doch auf einen unterschiedlichen Schriftenumfang.
Es geht also beim Selbstzeugnis der Bibel nicht so sehr um ein bestimmtes biblisches Buch, sondern vielmehr um die Sache: Es geht um das geoffenbarte Wort Gottes, das uns im biblischen »Kanon« (=die als echt anerkannten Bücher der Bibel) vorliegt.

Die menschlichen Verfasser der Bibel
Gott gab sein Wort gläubigen Menschen ein (Inspiration). Sie dienten als Übermittler seiner wichtigen Botschaft (2. Tim 3,16f wörtlich: Alle Schrift ist von Gott "eingehaucht").
Die Bibel wurde in einem Zeitraum von 1500 Jahren von ca. 40 verschiedenen Personen geschrieben.
Stellen Sie sich zum Vergleich ein Buch vor, an dem der erste Autor 400 n.Chr. zu schreiben begonnen hat und das 1990 abgeschlossen wurde.
Unmöglich! denkt jeder. Der kulturelle Hintergrund der verschiedenen Autoren ist viel zu unterschiedliche. Solch ein Buch müsste ein einziges Durcheinander sein!
Die Bibel aber zeichnet sich besonders durch ihre innerlichen Einheitlichkeit aus.
Die Tatsache zeigt, das hinter allen menschlichen Schreibern der gleiche Inspirator, nämlich der heilige Geist steht. Nur dieser Inspiration ist die innerliche Einheitlichkeit der Bibel zuzuschreiben.
Die Verfasser der einzelnen biblischen Bücher gehörten unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten an (betreffend den sozialen und gesellschaftlichen Status sowie das Bildungsniveau).
So finden wir u.a.:
- Könige: Salomo und David
- Ärzte und Priester: Lukas und Jesaja
- Theologen: Paulus und Esra
- Politiker: Mose, Daniel und Nehemia
- Landwirte und Handwerker: Amos und Petrus
- Musiker und Sänger: Asaph und die Söhne Korahs
- Militärs: Josua
- Propheten: Ezechiel und Haggai

Die Entstehungszeit der Bibel
Die Bibel ist unter den Werken der Weltliteratur das Buch mit der längsten Entstehungszeit.
Wir müssen von wenigstens 1500 Jahren ausgehen. Möglicherweise aber liegen ihr viel ältere Quellen zugrunde. Es ist durchaus möglich, dass Aufzeichnungen aus der Zeit vor der Sintflut (z.B. Geschlechtsregister) in die später entstandenen Schriften eingeflossen sind.
Sicher ist, dass es wenigstens mündliche Überlieferungen gab. Ansonsten wäre das Vorhandensein von Einzelheiten aus dem Familienleben Adams, Lamechs, Abrahams etc. nur schwer zu verstehen.
Die Abfassung des zuletzt geschriebenen Buches der Bibel der "Offenbarung", wird auf die Zeit um 96-100 n.Chr. datiert.